In unseren Wäldern leben viele Tier- und Pflanzenarten und der Wald ist ein Teil des natürlichen Lebensraumes unseres Wildes. Dazu gehören sowohl unsere jagdbaren Schalenwildarten Rot-, Reh-, Schwarz- und Gamswild als auch seltene Wildarten, wie Auer- Birk- und Steinwild, die nicht bejagt werden.
Gleichzeitig sind auch die Ansprüche der Menschen an den Lebensraum der Wildtiere so vielfältig wie noch nie. Holzproduktion, Erholung, Sport, Jagd, Erhalt der Schutzfunktionen usw. beeinflussen den Lebensraum.
Deshalb ist es umso wichtiger Wildtierpopulationen an ihre Lebensräume anzupassen, sowie geeignete Lebensräume für Wildtiere herzustellen und zu erhalten. Dies erfordert fundiertes Wissen, handwerkliches Können, laufende Weiterbildung und Selbstreflexion. Die Lebensraumproblematik kann nicht nur durch die Jagd geregelt werden.
Verbiss der Knospen, sowie Schälen und Fegen sind größtenteils natürliche Verhaltensweisen unserer heimischen Schalenwildarten. Schädlich für den Wald werden diese erst dann, wenn dadurch zu viele Bäume geschädigt werden. Die Probleme sind dann nicht nur ökologischer Natur (Entmischung, Artenverschiebung), sondern auch ökonomischer (Zuwachseinbußen, Qualitätsminderung) und landeskultureller (Schutzwald, Biodiversität). Dies passiert, wenn die Balance zwischen der Anzahl der Wildtiere und dem verfügbaren natürlichen Nahrungsangebot verschoben ist. Ziel eines verantwortungsvollen Wildtier- und Jagdmanagement muss es deswegen sein, dieses Gleichgewicht zu erhalten, so dass Wald und Wildbestände gleichermaßen gesund bleiben.
Die innere Uhr von Captain Hook
Dass Wildtiere über die Tageslänge eine „innere Uhr“ besitzen und einen Kalender dabei haben, beeindruckt immer wieder. Einzelne Tiere verfolgen auch im Jahresrhythmus ganz persönliche Traditionen und Gewohnheiten.
Seit drei Jahren besucht „Captain Hook“ eine Salzlecke am Lahnewiesgraben weit unterhalb der typischen Gamslebensräume am Kramer. Auf den Tag genau erscheint er dort für 1-2 Tage um dann wieder in sein angestammtes Habitat zurückzuziehen.
Den Aufnahmen nach ist „Captain Hook“ ein sehr alter, erfahrener Gamsbock, gezeichnet vom Bergleben.
Hegeschau - Petition von Thomas Grebenstein (Geschäftsführer WBV Ammer Loisach)
Links zu den Berichten:
Bayerische Rundfunk (ab 00:04:50)